Lesung: „Das Geisterhaus“ (La Casa de Espíritus)
Buch von Isabel Allende, gelesen von Dr. Wolfgang Spieker
Das Geisterhaus ist ein Familienroman von vier chilenischen Generationen in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Im Mittelpunkt stehen drei Frauen sowie ein Mann, dem Besitzer des Geisterhauses. Ihre Lebensläufe entwickeln sich vor dem Hintergrund der postkolonialen Feudalgesellschaft, dem sozialistischen System unter dem Präsidenten Salvador Allende und der Militärdiktatur unter Pinochet.
„Das Geisterhaus“ gehört zur Kategorie des magischen Realismus, der seinerzeit in Lateinamerika sehr verbreitet war. Die Wahl eines linken Präsidenten und seines von den USA betriebenen Sturzes steht im Zusammenhang mit den Ereignissen von Kuba, Guatemala und Venezuela. Der Militärputsch, der 9/11 Chiles (11. September 1973), hat etwa 4.000 Menschen das Leben gekostet.
Mit der Lesung wird versucht, das Schicksal von Chilenen im 20. Jahrhundert exemplarisch zu beschreiben und dem Leiden vieler Familien ein Gesicht zu geben. Das Magische verweist auf Überzeugungen der Urbevölkerung und verbindet die Autorin Allende mit namhaften Literaten, wie García Marquez (Kolumbien) oder Roa Bastos (Paraguay).
Lesung auf deutsch, einige Passagen auf spanisch.
Ankommen 18.00 Uhr, Beginn 18.15 Uhr